Erfahrungsbericht: Mietwagenrundreise Costa Rica

Tier- und Vogelfotografie Costa Rica von A. Freytag

vom 23.1.-12.2.1019

Meine Frau meint, ich würde zu viel quatschen. Wahrscheinlich hat sie Recht. Aber..! Von solch einer fantastischen Reise muss man erzählen. Soll sie also weiter Recht behalten…

Die Themen der Reise waren Costa Rica mit dem Auto erleben und die Vogelfotografie. Natürlich wollten wir auch etwas vom Land und den Leuten sehen. Fangen wir mit einigen Informationen an, die uns als „erfahrene Touristen“ bei jeder Reise interessieren.

Geld
Wir kamen nach einem anstrengenden Flug in San José an und fuhren am nächsten Morgen in den Tortuguero Nationalpark. Leider war der Flug verspätet und der Kölbi-Laden am Airport hatte schon geschlossen. Der Geldwechsel war noch möglich und wir haben uns mit Colones eingedeckt. Tankstellen und Supermärkte akzeptieren zwar auch Dollar, allerdings zu einem ungünstigen Kurs. Sonst kommt man mit US-Dollar weiter. Optionale Touren werden immer in Dollar beglichen. Der Euro spielt im Land keine Rolle.

Telefon und Internet
Kölbi ist der empfehlenswerte Provider zum Telefonieren. Am Flughafen werden die SIM-Karten gleich aktiviert. Das ist in der Regel nur mit ausreichenden Spanischkenntnissen zu lösen. So waren wir einige Tage ohne Telefonie unterwegs und konnten dann im Gebirge in einem kleinen Supermarkt eine Karte erwerben. Die junge Verkäuferin und ich redeten mit Händen und Füßen um die Karte zu aktivieren. Dafür ist eine Kopie des Reisepasses erforderlich. Letztlich hat das Guthaben von 4€ gereicht, um im Inland zu telefonieren (Ausland ist nicht möglich) und per WhatsApp Nachrichten nach Hause zu senden. Roaming haben wir uns geschenkt, da viel zu teuer. In den meisten Lodges gab es WiFi, teilweise nur im Eingangsbereich.

Auto und Fahren
Das Fahrzeug übernahmen wir am dritten Tag. Es lohnt sich bei der Übergabe von den vorhandenen Schäden einige Fotos mit dem Smartphone zu machen. Am Abgabetag gab es eine Diskussion über einen nicht dokumentierten Lackschaden, die aber rasch zu unseren Gunsten beendet wurde. Der Wagen hatte zumindest Allrad zuschaltbar, was wir ein paar Mal nutzen mussten. Zur Übergabe hatten wir die Option den Wagen mit leerem Tank abzugeben, das kostete 65 US$. Später bemerkten wir aber, dass man für diese Summe noch einen Reservekanister hätte füllen können, 1l Super rund 1€. Naja, so mussten wir am Flughafen nicht noch eine Tankstelle suchen. Da ich viele Jahre nicht im außereuropäischen Ausland gefahren bin, war ich anfangs etwas unsicher. Allerdings darf man eh nicht schnell fahren, so zwischen 40-80km/h. Manchmal sind die Geschwindigkeiten nur mit weißer Farbe auf die Fahrbahn gestrichen. Es ist durchaus lohnenswert, sich an die Geschwindigkeitsempfehlungen zu halten. Die Polizei ist sehr präsent und teilweise mit Lasern unterwegs.
In der Regel sind die Straßen in recht ordentlichem Zustand. Meist änderte sich das beim Verlassen der Hauptroute auf den letzten Kilometern vor dem Ziel. Teilweise sind die Wege dann desolat mit riesigen Schlaglöchern, schmal und mit sehr steilen Anstiegen. Die letzten 30km nach Monteverde waren wir nur mit dem 2. Gang unterwegs.
Einige Male gab es Mautstellen. Die Kosten lagen zwischen 20 Cent und 1,30€, insgesamt nicht mehr als 7€.
Navigiert haben wir mit Google Maps. Die Offlinekarten hatte ich vorher runtergeladen. Leider hat Google ein paar Mal mächtig gepatzt. So standen wir eines frühen Morgens mitten im Regenwald, etwa 15km vom Ziel entfernt. Here WeGo hat noch viel weniger gebracht und die waze App, die mir von einigen Amerikanern empfohlen wurde, konnte ich nicht testen. Wir haben aber festgestellt, dass man die Ziele auch durch Zoomen auf der Google-Karte findet. In diesen Fällen war die Navigation meistens in Ordnung. Es lohnt sich eine Kartenübersicht in Papierform mitzunehmen, um einen groben Überblick über die Richtung zu bekommen.
Wichtig ist vielleicht noch zu wissen, dass man das Fahrzeug nie unbeaufsichtigt lassen soll. Wir wurden mehrfach darauf hingewiesen. Es gäbe sogenannte car watcher, die dann sofort das Auto aufbrechen würden. Wir sind aber nicht in einer solchen Situation gewesen. Die meisten Nationalparks und Hotels haben bewachte Parkplätze oder die Guides besorgen für ein paar Dollar einen Parkplatzwächter. Auch sonst haben wir uns auf der gesamten Reise sicher gefühlt.
Zweimal bin ich verkehrt in eine Einbahnstraße gefahren, da das entsprechende Schild völlig anders aussieht als hier.
Die Einheimischen sind zügig unterwegs, besonders die zahlreichen großen Trucks. Zur Sicherheit hatte ich mir noch einen internationalen Führerschein besorgt.

Essen und Einkauf
Das einheimische Essen ist sicher nicht so vielfältig wie die asiatische Küche. Dennoch konnten wir uns nicht beklagen. Auf der Reise gab es teilweise Frühstück, teilweise Vollpension. In jedem Fall gab es frische Säfte und Früchte am Morgen, Eier und Toast, ebenso Marmelade. Wer mag kann auch Gallo Pinto, Bohnen mit Reis, nehmen. Lunch und Dinner waren warm und abwechslungsreich. Falls nicht inkludiert, legt man zwischen 15-25 US$ dafür hin. Mitunter haben wir uns auch selbst versorgt. Das Angebot in den Supermärkten ist ausreichend, die Preise deutsch. Die Qualität der Backwaren ist mäßig, so dass es sich lohnt beim Bäcker zu kaufen. Costa Rica ist ein Kaffeeland. Der Hotelkaffee ist aber das, was er ist, Hotelkaffee. Wer einen wirklich herzzerreißenden Kaffee möchte, hält an einem der zahlreichen Kaffeehäuser. Dort gibt es Zubereitungen für jeden Geschmack. Wer den seifigen Geschmack des Korianders nicht mag, im Spanischen heißt er Cilantro. Vorteilhaft ist es eine ausreichende Menge von Trinkwasser mitzuführen. Die meisten Unterkünfte bezeichnen ihr Wasser zwar als „safe“, wir wollten es aber nicht darauf ankommen lassen.

Hotels und Unterkünfte
Wir waren bis auf zwei kalte Nächte in der Quetzal-Lodge vollends zufrieden. Hier gilt unser erster Dank Jasmin Hornung und dem Reiseanbieter vor Ort, Enrique Balsevicius, für das feine Gespür bei unserer Unterbringung. Näheres dann beim Reiseverlauf.

Natur, Guides und Fotografie
Das Thema war klar vorgegeben und wir waren wirklich beeindruckt von der Umsetzung. Hätten wir nicht ein Erlebnis gehabt, von dem ich später noch berichte, ich hätte behauptet, der Tourismus sei in Costa Rica noch nicht vollständig angekommen. Die Natur erscheint großartig und vielfältig. Da gibt es auf der karibischen Seite ein warmes und feuchtes Klima, auf der pazifischen Seite war es zur Zeit heiß, trocken und stürmisch. Das Gebirge zeigte sich neblig und kalt. Die Temperaturen lagen auf unserer Reise zwischen 3° und 40°C. Regenwald, Schattenregenwald, Nebelwald und Feuchtgebiete wechseln sich ab. Mittlerweile ist das Land wieder zu 45% aufgeforstet.
Alle Guides waren ausnahmslos perfekt. Ihre Kenntnisse der Fauna vorausgesetzt, verstanden sie welche Bedürfnisse ein Naturfotograf hat und unterstützten uns mit wichtigen Hinweisen. Es war auch immer genügend Zeit für ein einzelnes Motiv vorhanden. Die als „shared“ ausgewiesenen Touren, haben wir oft alleine mit den Führern unternommen. Sonst waren die Gruppen nicht größer als 6 Personen, was teilweise sehr unterhaltsam war.
Wer in Costa Rica wirklich die Natur erleben möchte, kommt vollends auf seine Kosten. Wir haben um die 200 verschiedene Tiere gesehen und etwa 160 davon fotografiert, dabei auch einige richtige Highlights, mehr später.
Zur Bestimmung der Vögel eignet sich der Field Guide von Garrigues und Dean. Ein Guide hatte mir eine Fotokopie für´s Handy überlassen. Die meisten der Führer hatten das Buch in ihrem Rucksack. Am Ende einer Tour sollte man sich mit dem Guide nochmal besprechen, was an Tieren zu sehen war. Das erleichtert die spätere Bestimmung sehr.

Auch in Costa Rica gilt: Brennweite ist alles, obwohl man an den zahlreichen Futterstationen doch näher an die Tiere herankommt. Im Regenwald dagegen sind die Entfernungen größer. Da hat sich mein 150-600mm Tele richtig bewährt. Das Licht im Wald ist meistens dunkel. Dort sind trotz des stabilisierten Objektives oft hohe ISO-Werte erforderlich. Bisher konnte ich mich nicht zu einem Stativ entschließen, da sich zusätzliches Gewicht gerade in den Bergen doch bemerkbar macht. Allerdings sind dann auch eine Reihe von Aufnahmen verwackelt. Durch das Platzieren eines Stativs verliert man aber auch Zeit und manchmal ist das Vögelchen dann schon weg. Vielleicht werde ich auf einer der nächsten Reisen mal ein Stativ versuchen. Für Smartphone-Touristen sei erwähnt, dass die meisten Guides damit auch mal Bilder durch das Spektiv machen. Als Beweisfotos auf dem Handy sind die aber ausreichend. Das Bild vom Glockenvogel ist so entstanden.

Kleidung und Mückenschutz
Für die Berge hat sich die wärmere Kleidung wirklich ausgezahlt. Feste Trekkingschuhe sind Pflicht und für die Nachtwanderungen ist lange Kleidung empfehlenswert. Die Fotoausrüstung hatte ich in einem wasserdichten Rucksack verstaut, was sich mehrfach bei kurzen Regenschauern bewährt hat. Als Mückenschutz haben wir ein Mittel mit dem Wirkstoff DEET verwendet. Icaridin scheint in diesen Gegenden nicht mehr so wirksam zu sein, was wir auf unserer Belize-Reise zerstochen feststellen mussten.

Die Reise
Nun habe ich genügend zur Einleitung gequasselt. Kommen wir zur Rundreise und einigen Fotos aus den knapp 3 Wochen.

Von San José sind wir zur Mawamba Lodge im Tortuguero Nationalpark gefahren. Der letzte Teil der Fahrt ist nur mit dem Boot über den gleichnamigen Fluss möglich. Die Bootsfahrt war sehr erholsam und wir konnten schon die ersten Krokodile und verschiedene Reiher sehen. Die Lodge liegt direkt am Fluss auf der einen Seite, auf der anderen liegt die Karibik mit ihrer rauen See. Es geht hier etwas touristischer zu, verläuft sich aber durch die kleinen Gruppen während der Ausflüge. Auch ist die Zahl der Touristen im Nationalpark quotiert, was einem Massentourismus vorbeugt. Unterkunft im Bungalow und Verpflegung am Büfett waren hervorragend.
Auf dem Spaziergang ins Dorf zeigten sich wieder zahlreiche Tiere. Beeindruckend war ein Herkuleskäfer, der sich gerade eine Kokosnuss schmecken ließ.

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Zur morgendlichen Bootstour am nächsten Tag begleitete uns Laura mit ihrem engagierten Wissen und fand eine Menge Sehenswertes. Tourbeginn war 5:30 Uhr, wie übrigens viele andere Ausflüge auch, so dass selten an Ausschlafen zu denken war. Als Frühaufsteher hatten wir aber keine Probleme damit.
Höhepunkte des Morgens waren der „Jesus Christ Lizard“, der übers Wasser läuft und Anhinga anhinga, der Schlangenhalsvogel.

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Am Nachmittag hatten wir die zweite Bootsfahrt, bei der uns der Grünreiher, der eigentlich blau aussieht, besonders gefallen hat.

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Den restlichen Tag erfuhren wir etwas über tropische Pflanzen und konnten den Garten der Lodge erkunden. Dabei fielen uns die grünen Leguane auf, die sich in der Paarungszeit intensiv orange färben.

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Dann ging es am nächsten Morgen auch schon zurück nach Guápiles, wo wir unseren Mietwagen bekamen. Als großen Vorteil empfanden wir unsere Unabhängigkeit mit dem Auto. Wir konnten immer bestimmen, wann wir zum nächsten Ziel aufbrechen. Eigene kleine Touren und natürlich die Fahrt zum Supermarkt boten weiteren Freiraum.

Zum nächsten Ziel war es nur eine Stunde Fahrt. In Sarapiqui checkten wir in der Selva verde Lodge ein. Wir bekamen einen klimatisierten Bungalow mitten im Dschungel. Hätten wir nicht noch Ausflüge geplant, hier hätten wir uns tagelang mit der Natur beschäftigen können. Brüllaffen und Klammeraffen zogen morgens an der Unterkunft vorbei und die Frösche begannen mit einem lautstarken Konzert.

Um 4:00 Uhr früh mussten wir raus, um nach La Selva OTS (Organisation for Tropical Studies) zu gelangen. Leider sind wir mit Google Maps nicht angekommen. Zurück im Hotel unterstützte uns die nette Dame an der Rezeption und vermittelte uns die Tour für den frühen Nachmittag. Eine kurze Nachricht an den immer hilfsbereiten Enrique bestätigte den Ausflug. So hatten wir noch Zeit für eine ausgiebige Vogelbeobachtung an der hoteleigenen Futterstation. Unter anderem fand sich die Gilbdrossel, Costa Ricas Nationalvogel, ein.

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Am Nachmittag dann die Tour in La Selva OTS. Begleitet wurden wir von einem jungen Pärchen aus Frankreich. Geführt hat uns ein Wissenschaftler des Instituts, dessen Wissen und seine Leidenschaft für die Natur uns wirklich angesteckt haben. Auf einer Strecke von 200m haben wir rund 20 verschiedene Spezies gesehen. Beeindruckend sind die großen 24h-Ameisen (bullet ant), deren Biss Schmerzen wie eine Schussverletzung verursachen soll. Die 24 Stunden sollen die Schmerzdauer nach einem Biss angeben. Aber auch fotografisch gab es einiges zu sehen, wie den farbenprächtigen Rufous Motmot.

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Erstaunlich ist, wie die Naturführer den Dschungel aus ihrem Gehirn wegradieren können, damit am Ende nur noch das Tier übrig bleibt. Wir haben später einige eigene Wanderungen unternommen mit dem Ziel Sehen zu lernen, wirklich nicht leicht. Unser Credo daher, die Touren immer mit Guide unternehmen. Sonst bleiben viele Tiere im Verborgenen. Noch ein Hinweis. Für den Ausflug wird festes Schuhwerk erwartet. Es kann sonst passieren, dass man nicht mit darf. Am Nachmittag haben wir vorsorglich noch die Strecke zum nächsten Ziel mit dem Wagen erkundet, war aber leicht und ohne Fehler der Navigation.

Am folgenden Tag fuhren wir zu Dave and Dave‘s Nature Park. Es scheint sich um Vater und Sohn zu handeln. Dave Senior begrüßte uns herzlich und berichtete zunächst über seine Aktivitäten. Er habe vor 30 Jahren etwa 6 Hektar Land gekauft und wieder Regenwald kultiviert. Derzeit gibt es auf seinem Land etwa 240 Vogelarten, von denen etliche an der Futterstation zu beobachten waren. Besonderen Wert legt er auf die Erhaltung verschiedener Pflanzen, die als Futterpflanzen und Brutstätten bedrohter Tiere notwendig sind. Als Gäste empfängt er nicht nur Touristen, sondern auch Profis aus Film und Fotografie, wie kürzlich ein Team der BBC. Er zeigte sich auch zufrieden mit der Entwicklung der Natur in Costa Rica. Der Regenwaldanteil von 20% vor 30 Jahren konnte wieder auf derzeit 45% gebracht werden. An der Futterstation waren auch die beeindruckenden Halsbandarassaris zu sehen.

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Und natürlich kamen die überall zu findenden Kolibris wie der hübsche Weißnackenkolibri. Dave wusste zu erzählen, dass Kolibris in Zeitlupe sehen können. Leider habe ich im Netz dazu nichts gefunden und kann mir daher nicht vorstellen wie das funktioniert.

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Auf der folgenden zweistündigen Wanderung durch seinen Park erfuhren wir von Dave viel über Tiere und Pflanzen. Sein Park endet an einem malerischen Fluss. Unterwegs warfen wir einen Blick auf den schwarz-grünen Pfeilgiftfrosch.

Costa Rica Pfeilgiftfrosch traveljunkies

Noch am gleichen Tag erreichten wir den Braulio Carrilo Nationalpark. Die Tapiruslodge liegt etwa 3km entfernt von der Straße im Wald. Die in der Reisebeschreibung versprochene Kulisse wurde tatsächlich übertroffen. Der Bungalow wurde umgeben von hohen Bäumen. Wir mussten nur etwas warten und es fanden sich Fischertukane und andere Vögel ein.

Costa Rica Fischertukan Tukan Urlaub traveljunkies

Der Guide dieser Tage war James. Die Chemie zwischen uns stimmte hervorragend. Er bemerkte unsere Begeisterung für die Natur und von Beginn an band er uns in alle Aktivitäten ein. Sein Wissen war enorm auf allen Gebieten der Biologie. Er erzählte uns die Geschichte, dass Urwaldbäume über ihre Wurzeln kommunizieren könnten. Bei Eintreffen eines Fressfeindes würden sie gemeinsam ihren Alkaloidgehalt der Blätter erhöhen und sie so unbekömmlich machen. James hatte sein Zimmer in der Lodge und wir sahen uns häufig draußen. Von den geplanten zwei Ausflügen haben wir etwa fünf mitgemacht. Immer wenn er auf Tour ging rief er uns mitzukommen. Besonders die Nachtwanderungen haben uns fasziniert. Was auch immer wir sehen wollten, James hat es gefunden. Besonders haben uns die Rotfußfrösche gefallen. Tagsüber schlafen sie gut getarnt auf einem Blatt und gehen dann nachts auf Beutefang.

Costa Rica Urlaub Rotfußfrösche Rotfußfrosch traveljunkies

Auch eine Costa Rica Wandering Spider gab es zu sehen.

Costa Rica Wandering Spider Erlebnisbericht Urlaub traveljunkiess

Nicht zu vergessen, der Costa Rica-Laubfrosch.

Costa Rica Laubfrosch Urlaub mit dem Mietwagen traveljunkies

Ein Highlight war es als sich nachts lautstark ein Tapir mit Baby durch den Wald bewegte. Die jungen Damen aus NY kreischten gleich scary, scary… Ich zeige hier ein Bild vom nächsten Morgen. Die Größe hatte ich völlig unterschätzt, 250kg Kampfgewicht!

Tapir Costa Rica Urlaub traveljunkies

Wir entschlossen uns noch zu einer Fahrt mit der Seilbahn über den Gipfeln des Regenwaldes, 65 US$ p.P. Das hätten wir uns schenken können, es gibt bessere Canopyaussichten. Aber James hatte sich zu uns gesellt und es war wenigstens kurzweilig. Am Abend wollte er mit uns verbotene Wege gehen und uns einen Glasfrosch zeigen. Mit Taschenlampe schlugen wir uns durch den Urwald und James suchte eine Weile. Tatsächlich fand er einen. Um seine Leistung zu würdigen, muss man wissen, dass dieser Frosch etwa Fingernagelgröße hat. Man kann wenigstens die Knochen durchscheinen sehen.

Glasfrosch in Costa Rica Urlaub traveljunkies

Die Tapiruslodge bietet für eigene Beobachtungen auch Terrarien mit Fröschen und Schlangen und einen Schmetterlingsgarten an. Der Abschied von hier fiel mir besonders schwer. Gerne hätte ich noch mit James über viele Dinge der Natur gesprochen.

Aber dann hieß es 6:00 Uhr Check-out und weiter zu Cope, einem talentierten Fotografen und Naturkenner. Das Navi hat zwar funktioniert, doch ist er schwer zu finden. An der Ecke liegt eine Autoverwertung, dann sein Haus hinter Bäumen versteckt. Meine Frau sah im Augenwinkel ein paar Vogelbilder am Eingang. Wir haben dann gefragt und Cope führte uns erstmal zur Futterstation und bot uns einen guten Kaffee an. So gestärkt hatten wir viel Spaß beim Beobachten und Ablichten der Vögel. Der Rotscheitel-Tyrann bediente sich am Reis.

Rotscheitel-Tyrann Costa Rica Reisen traveljunkies

Einem Goldkehltukan hatten es die Früchte angetan.

Goldkehltukan Costa Rica Reisen traveljunkies

Und ein Langschwanz-Schattenkolibri schwirrte um die Feeder.

Langschwanz-Schattenkolibri Costa Rica traveljunkies

Cope zeigte uns einige seiner Arbeiten. Wir waren ziemlich beeindruckt von seinem Talent und seinen künstlerischen Fähigkeiten. Voller Erwartungen fuhren wir dann in Richtung Dschungel, wo wir den restlichen Vormittag verbrachten. Cope fand für uns unter anderem den Blue Jeans Frog.

Blue Jeans Frog Costa Rica Urlaub traveljunkies

Tageshighlight waren aber die weißen Fledermäuse, Honduran white bat, die sich unter einem Blatt versteckten. Sie sind nur 5-6cm groß.

Costa Rica Honduran white bat Reisen traveljunkies

Ein Brillenkauz und ein Trogon vervollständigten den Ausflug

Brillenkauz und ein Trogon Costa Rica Urlaub traveljunkies

Und ganz zum Schluss wusste Cope noch ein Faultier mit Baby zu finden. Darauf hatte sich meine Frau besonders gefreut.

Faultier mit Baby Costa Rica Erlebnisbericht traveljunkies

Vor dem Abschied haben wir noch etwas Zeit an der Futterstation verbracht.

Kolibri Costa Rica Erfahrungbericht Erlebnisbericht Reisen traveljunkies

Auch heute fiel der Abschied schwer.

Aber wir mussten noch Turialba erreichen. Die Rancho Naturalisto liegt auf dem Berg mit weitem Blick ins Tal. Von allen Stationen habe ich mich hier am wohlsten gefühlt. Die Atmosphäre ist sehr familiär und die Besitzerin empfing uns wie gute Freunde. Irgendwie hatte es Enrique geschafft und wir wurden in der neu gebauten Hochzeitssuite untergebracht, höher gelegen als das Hauptgebäude und mit Aussicht auf das Tal.

Turialba Costa Rica Mietwagenrundreise Urlaub traveljunkies

Auch sonst lief alles familiär ab. Zu den Mahlzeiten schellte eine Glocke durch die gesamte Lodge und alle Gäste nahmen zusammen mit der Eignerin und ihren Mitarbeitern das Essen ein. Die Tischgespräche drehten sich natürlich um die Natur und Vogelbeobachtung. Schon 6:00 stand auf der Dachterrasse Kaffee bereit, was wir als Frühaufsteher sehr angenehm fanden. Geplante Ausflüge hatten wir keine. So verbrachten wir Zeit auf den Trails rund um die Lodge und an der Futterstation auf der Dachterrasse. Den Kolibripool sollte man tatsächlich erst in den Mittagsstunden besuchen. Beim Bergspaziergang begegneten uns einige Chacalacas (Graukopftschatschalaka).

Chacalacas Costa Rica Reisen traveljunkies

Wir entschlossen uns früh zum Tapanti-Macizo Cerro de la Muerte Nationalpark aufzubrechen, da nochmals ein Höhenunterschied von 1700m zu überwinden war. Zum Frühstück erlebten wir noch unser erstes Erdbeben (4,9), ein eigenartiges Gefühl. Es war dann auch so, dass sich das Auto teilweise die Berge hinauf quälen musste. Zeitig angekommen hatten wir noch Raum, das Gelände der Quetzal-Lodge zu erkunden. Ich hatte gleich die Feeder für die Kolibris entdeckt und mich einige Zeit mit den Tieren beschäftigt.

Kolibri Costa Rica Tapanti-Macizo Cerro de la Muerte Nationalpark traveljunkies

Die Farben der Vögel sind fantastisch und wechseln je nach Köperhaltung bis hin zu Regenbogenfarben. Das Wetter spielte nicht so mit. Ab Mittag zogen die Wolken durch den Berg und es wurde neblig. Das sollte die nächsten Tage anhalten, so dass lediglich von 6:30 – 11:00 Uhr gutes Licht für Bilder herrschte. Außerdem war es auf 2700m empfindlich kalt (3°C) und die im Zimmer aufgestellten Heizlüfter schafften es nicht die Kälte zu mildern. Am Kamin im Speiseraum konnten wir uns aber etwas aufwärmen. Dank eines Fehlers der Rezeption hatten wir beide Aktivitäten am folgenden Tag und konnten so der Kälte am übernächsten Tag zeitig entfliehen.

Kolibri Costa Rica Tapanti-Macizo Cerro de la Muerte Nationalpark Urlaub traveljunkies

Oskar war es, der uns am nächsten Tag auf der Quetzaltour begleitete. Mit uns kamen zwei Damen aus Stuttgart. Deren Wagen hatte irgendwie keine Lust mehr auf Berge. Wir haben sie in unserem Wagen mitgenommen. Zu fünft im Auto habe ich dann öfter mal den 1. Gang benötigt, um die Steigungen zu packen. Oskar erzählte von einem Projekt mit drei Ranchern. Die schauen zeitig am Morgen wo die Quetzals zu finden sind und geben dann dem Führer Bescheid. Das spart eine Menge an Kraxeln, zumal die Luft dort schon etwas dünner ist. Das Licht war morgens nicht gut. Einige Fotografen vor Ort beklagten das auch. Teilweise mussten wir mehr als 2 Blenden überbelichten, um den Quetzal nicht als schwarzen Fleck zu sehen. Dennoch war es ein tolles Erlebnis, diesen wunderschönen Vogel zu beobachten.

Quetzal Costa Rica Erlebnisreise traveljunkies

Wir waren dann auch zeitig zurück in der Lodge und ich konnte meinen Kurs zur Vogelfotografie beginnen. Um es gleich vorweg zu nehmen. Den Teil hätte man auch weglassen können. Es handelte sich um ein kleines privates Areal an der Lodge mit Futterstation. Ein freundlicher Herr hat dann Blüten angebracht und in Abständen besprüht als Kulisse für die Kolibris. Die Tiere kamen ziemlich nah, einer hat sogar seinen Schnabel in mein Ohr geschoben, es war aber nichts Süßes drin. Verstanden habe ich jetzt auch das Multiflash-Equipment. Für Profis ist das sicher interessant. Es finden sich an der Station verschiedene Hintergründe und man kann die Tiere davor mit Blitzen fotografieren, ähnlich wie beim Passbild. Ich hatte zwar einen Systemblitz dabei, wollte aber die Tiere nicht abblitzen. Dennoch sind einige nette Fotos entstanden. Ab Mittag kam dann wieder der Nebel und ich habe zusammengepackt. Den Nachmittag verbrachten wir noch mit der Erkundung der Umgebung. In einem glücklichen Moment konnte ich den Volcano Hummingbird (Vulkanelfe) an einer Blüte einfangen. Der „volcano“ ist mit 7-8cm einer der kleinsten Kolibris und im Flug schwierig zu erwischen.

Volcano Hummingbird (Vulkanelfe) Costa Rica Abenteuerreisen traveljunkies

Raus aus der Kälte und mit dem Auto weiter nach Tarcoles ins Hotel Carara Ocean View. Der Name ist hier Programm. Der Blick reicht ins Tal bis zum Pazifik. Stephanie und ihr Mann leiten das Hotel, das eigentlich nur vier Zimmer hat, alle toll ausgestattet mit Klimaanlage und Außenbad. So kann man beim Duschen das Meer genießen. Eigentlich sollte es ein Gammeltag werden, wenn da nicht plötzlich die balzenden Aras aufgetaucht wären. Also alle schlechten Vorsätze über Bord geworfen und die Kamera ausgepackt.

Aras Costa Rica Reisen traveljunkies

Wir fanden noch Zeit für einen kurzen Poolbesuch, haben den schwarzen Leguanen unsere letzten Äpfel gefüttert und uns von Stephanie am Abend mit einem tollen Dinner verwöhnen lassen.

Schwarzer Leguan Costa Rica Abenteuerreise Reisebericht traveljunkies

Wieder früh raus, um pünktlich 7:00 Uhr am Carara Nationalpark zu sein. Die Fahrt ist mit 10 Minuten kurz und Maurice wartete schon auf uns. Er sprach ausgezeichnet deutsch. Er habe 20 Jahre in Deutschland gelebt. Sein Markenzeichen war, dass er den Field Guide komplett auswendig kannte. Meine Frau trug das Buch und wenn wir einen Vogel sahen, hat er ihr die entsprechende Seite zugerufen. Er hat sich tatsächlich nie geirrt. Da wir nur zwei Gäste waren, fragte er, ob noch drei Schweizer Touristen mitkommen könnten. Kein Problem. Er bedankte sich dafür mit einem zusätzlichen Ausflug am Nachmittag, um uns die Manakins zu zeigen. Zunächst gab es unter vielen anderen Tieren den Trogon (Trogon melanocephalus), balzende Tigerreiher und die Mangroven-Kreischeule.

Trogon (Trogon melanocephalus), balzende Tigerreiher und die Mangroven-Kreischeule Costa Rica traveljunkies

Er zeigte uns auch noch eine zweite weiße Fledermausart. Wie uns später ein anderer Guide bestätigte, sei es ein Sechser im Lotto, beide Arten auf einer Reise zu sehen. Der Mittag war stressig, da die Aras im Hotel wieder aufgetaucht waren.

Mit Maurice waren wir 14:00 Uhr verabredet. Diesmal wanderten wir vom ehemaligen, verlassenen Eingang des Parks los. Tatsächlich ist es so, dass eine Manakinart den Boden säubert, um einen Tanzplatz für die Balz zu haben. Es war schwer heranzukommen und ein halbwegs vernünftiges Bild zu schießen.

Manacus aurantiacus
Manakinart Manacus aurantiacus Costa Rica Reisen traveljunkies

Noch schwieriger war es beim Rotkopfmanakin. Hier gibt es lediglich ein Beweisbild. Ich zeige es aber, weil man im Internet ein lustiges Tanzvideo des Vogels findet. Es sieht tatsächlich wie der Jackson Moonwalk aus.

Rotkopfmanakin Costa Rica traveljunkies

Auf dem Rückweg fand Maurice weitere Vögel, den bunten Rotschwanz-Glanzvogel, der kein Kolibri ist, einen blau-roten Trogon und den eleganten türkisfarbenen Motmot.

Rotschwanz-Glanzvogel, blau-roter Trogon und türkisfarbenee Motmot Costa Rica Erlebnisbericht traveljunkies

Den nächsten Vormittag verbrachten wir noch im Hotelgarten und beobachteten die morgendlichen Aktivitäten der Leguane.

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Gemütlich starteten wir zur Fahrt in den Palo Verde Nationalpark. Hier war Google Maps mal wieder schlecht gelaunt und ließ uns das Ziel 40km zu früh erreichen. Zum Glück waren wir noch fast auf der Route. Über eine schlechte Straße gelangten wir zur Rancho Humo Estancia. Es war heiß und stürmisch und sollte die nächsten Tage auch so bleiben. Einige Bäume hatten ihre Blätter abgeworfen. Am Eingang der Ranch dachten wir schon, wir müssten die Milch für den Kaffee selber melken. Das eigentliche Gebäude kam dann aber später und bot alles, was ein Hotel zu bieten hat. Wir bekamen die Juniorsuite (Enrique?). Da es 40°C waren, haben wir beide Touren auf den nächsten Tag verschoben. Also gab es Zeit die Ranch zu erkunden. Wir taten das zu Fuß und später auch mit dem Auto. Die Ranch war staubtrocken und wir fragten uns wo wohl das Feuchtgebiet sei. Meine Frau meinte, es war Vorsehung, dass wir ein nur angelehntes Gatter zum eigentlichen Feuchtgebiet nicht passierten. Denn dann hätte ich definitiv ein Krokodil am Bein gehabt. Aber das sollten wir erst am nächsten Tag erfahren. Nach einem ausgiebigen Drei-Gänge-Dinner taten wir das, was wir abends gerne tun, mit der Taschenlampe die Dunkelheit erkunden. Direkt am Hoteleingang trafen wir auf ein possierliches Tierchen und versuchten es aus der Nähe zu sehen. Zu unserer Erleichterung war es ein freundliches Stinktier. Morgens startete dann zeitig die Bootstour auf dem sturmbewegten Fluss, zusammen mit einem französischen Ehepaar. Er war Fotoenthusiast wie ich. Damit war ein spannender Vormittag gesichert. Die Fotoausbeute war zwar nicht hoch. Die exotische Landschaft hat uns dafür aber entschädigt.

Blaureiher
Blaureiher Costa Rica Erlebnisreise traveljunkies

Der Nachmittag war dann mehr als erfolgreich. Wieder begleiteten uns die Franzosen und wir erkundeten das Feuchtgebiet in einem hohen Jeep. Der Schreck war nicht klein als wir die riesigen Krokodile am Rand der Tümpel liegen sahen. Dort hätten wir mit den Tieren nicht gerechnet. Trotz Mückenschutz erwischte uns ein gewaltiger Schwarm von Mücken wie aus dem Nichts und stach durch die Kleidung. Also schnell den ganzen Körper einsprühen, damit die lästigen Insekten ablassen. In den Tümpeln halten sich unzählige Wasservögel auf, von denen wir auf der bisherigen Reise noch wenig gesehen hatten. Auch ein spektakulärer Lachfalke ließ sich blicken und so beendeten wir nach knapp drei Stunden zufrieden die Tour.

Bronzekiebitz und Lachfalke Costa Rica traveljunkies

Gelbstirn-Blatthühnchen, Einsamer Wasserläufer Costa Rica traveljunkies

Auch ein Ibis fand sich ein.

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Am Morgen waren wir dann schon um vier Uhr wach und begannen die Fahrt nach Monteverde pünktlich nach dem Frühstück. Es hat sich ausgezahlt, da die letzte Strecke wirklich schlecht war. Dafür war das Casa Batsu ein Traum. Für meine Frau war es hier am schönsten, familiäre Atmosphäre, blitzsauber und ein liebevoll gepflegter Garten. Das Hotel war in bunten Farben gestrichen. Wir bekamen die Kolibrisuite, einen Familienraum mit zwei Bädern und zwei Schlafzimmern. Wie uns Carlos, der aufgeschlossene Manager, später berichtete, habe Enrique auf die Suite bestanden. So ein Fuchs. Vom Hotel führt ein Weg in die Natur bis zu einer Kaffeeplantage, gemütlich in einer Stunde zu schaffen.

Der frühe Morgen führte uns zum Monteverde Outdoor Center, dessen Besitzer unser heutiger Guide war. Irgendwie hatte der aber unseren Termin verpennt und ich musste Enrique wecken. Andres, ein waschechter Rastafari, kam dann auch. Man kann sagen, es war eine Fügung. Durch seine Verspätung haben wir viele Tiere gesehen, die wir sonst verpasst hätten. Insbesondere hätte es die zweite Begegnung mit dem Quetzal nicht gegeben. Andres sprach ebenfalls sehr gut deutsch und war der Kumpel auf unserer Reise, fröhlich, gelassen und hervorragend ausgebildet. Seine Kenntnisse in Sprache, Natur und Fotografie verdankte er teilweise früheren Jobs beim ZDF, Nat Geo und der BBC. Wir begannen im eigentlichen Monteverde (etwa 20 Minuten Fahrt) mit einer leichten Tour und sahen unter anderem den Blaukronen-Motmot und den knallroten Sommertangaren.

Blaukronen-Motmot und den knallroten Sommertangaren in Costa Rica traveljunkies

Da stressfrei gewünscht, besuchten wir eines der beiden Kaffeehäuser und beobachteten bei einem Bewusstsein erweiternden Kaffee die Vögel an der Futterstation. Endlich konnten wir das zweifarbige Wechselhörnchen sehen. Auch ein Baltimoretrupial kam zum morgendlichen Picknick.

Baltimoretrupial Costa Rica Reisebericht traveljunkies

Im zweiten Teil der Exkursion wanderten wir im oberen Teil von Monteverde, im Nebelwald. Dort erwartete uns ein Quetzalpärchen beim Nestbau. Ich bin selten aufgeregt beim Fotografieren, hier schon. Quetzale bauen ähnlich wie Spechte ein Nest in einer angelegten Baumhöhle. Es arbeiten beide mit. Etwa alle 30 Minuten ist Abwechslung, wobei sich der Partner immer in Sichtweite befindet. Sind das nicht prächtige Vögel? Kein Wunder, dass man sie in Mexiko als Gott verehrt hat. Andres sagte, der Bestand habe sich in den letzten Jahren erholt und man würde die Vögel wieder etwas häufiger beobachten können.

Quetzale Costa Rica traveljunkies

Aber das war noch nicht das Ende des Tages. Etwas tiefer im Wald begannen plötzlich einige Guides aufgeregt zu diskutieren. Der Grund war ein Glockenvogel, der lauteste Vogel der Welt. Sein Ruf klingt wie eine Maschinenhalle und der hat nicht lange auf sich warten lassen. Für die Kamera zu weit entfernt hat Andreas wenigstens ein Handyfoto durch das Spektiv versucht.

Glockenvogel Costa Rica Erlebnisreise traveljunkies

Auch jetzt war noch nicht Schluss. Ein Bild von einem brütenden Kolibri zu erhaschen scheitert meist daran das Nest zu finden. In dem Fall haben sich die Guides untereinander informiert wo es zu finden ist.

brütender Kolibri Costa Rica Reisen traveljunkies

Das war es dann aber wirklich für den Tag. Andres zeigte uns noch sein Geschäft und wir erreichten müde und zufrieden das Hotel.

Am nächsten Tag sollten wir noch einmal umziehen in die Cala Lodge ebenfalls in Monteverde. So entschieden wir uns für ein spätes Check-out und fuhren nochmals ins obere Monteverde. Dort trafen wir Andres mit zwei anderen Touristen wieder. Er ließ es sich nicht nehmen uns mit einer herzlichen Umarmung zu begrüßen. Wir hatten die Chance auf einen richtig grünen Laucharassari.

grüner Laucharassari Erlebnisbericht Costa Rica traveljunkies

Die gemütliche Cala Lodge auf dem Berg war als Brücke zum Arenalvulkan gedacht. Wir hätten lieber einen Tag länger am Arenal gehabt, da die Zeit zwischen Check-out und Check-in zu überbrücken war und so nicht mehr viel vom Tag verblieb. Daher entschlossen wir uns zu einer vom Hotel angebotenen Nachtwanderung. Vielleicht mussten wir die Erfahrung machen, um zu verstehen wie elitär wir bisher gereist sind. Kurzum, das Ganze war eine Kaffeefahrt für den Massentouristen. Für 25 US$ pro Person wurden etwa hundert Leute in Zehnergruppen über ein paar Hektar gescheucht. Man durfte nicht nah an die wenigen Tiere heran, damit sie die folgenden Gruppen noch sehen können und die Ausbildung des Guides war grottenschlecht. Danke Jasmin und Enrique, dass ihr uns sowas erspart habt. Bis dahin war diese Seite des Tourismus tatsächlich an uns vorbei gegangen.

Daher sind wir auch zeitig zu unserer letzten Station nach La Fortuna am Vulkan Arenal aufgebrochen. Von der Straße aus kann man das Panorama des Lake Arenal genießen. Die Arenal Observatory Lodge liegt direkt am Vulkan und wir durften uns über ein Zimmer mit Vulkanblick freuen. Der Arenal ist der aktivste Vulkan in Costa Rica. Wenn es die Wolken für einige Augenblicke zuließen, konnte man seine Rauchfahne erkennen. Um die Lodge gibt es ausgedehnte Wanderwege, die zu eigenen Unternehmungen einladen. Noch vor dem Bezug des Zimmers besuchten wir einen herrlich gelegenen Wasserfall. Tiere gibt es zuhauf. Die Coatis, eine Kleinbärenart, graben auf der Suche nach Essbarem die gesamte Gegend um und sind recht zutraulich. Der große Kürassow war überall im Garten zu finden und posierte geduldig für ein Foto.

La Fortuna am Vulkan Arenal Costa Rica traveljunkies

Wasserfall La Fortuna am Vulkan Arenal Costa Rica traveljunkies

Coatis, Kürassow Costa Rica Abenteuerreise mit dem Auto traveljunkies

Am Arenal wären wir gern noch etwas geblieben. Man kann sich dort tagelang auf den zahlreichen Trails aufhalten und eigene Beobachtungen anstellen.

Aber jede Reise hat ein Ende und so verließen wir die Lodge in Richtung Flughafen. Es ging wieder sehr steil durch das Gebirge. Das Mirador Cinchona war nicht wirklich ein Highlight. Es ist ein Restaurant an der Strecke mit Ausblick auf den La Paz Wasserfall und einer Futterstation für Vögel. Wir haben ein Lunch genommen. Als dann ein junger Mann einen schwarzen Leguan in die Küche brachte, hat meine Frau zum Aufbruch gemahnt. Das Hühnchen war vorher ausgegangen. Bis nach San José war es nicht mehr weit. Für Gäste des Holiday Inn Express, es gibt zwei davon in relativer Nähe zum Flughafen. Den Abend verbrachten wir mit dem Ordnen unserer Sachen. Der Heimflug verzögerte sich Schnee bedingt in Toronto. In Zürich angekommen waren aber schon 190 Passagiere umgebucht und wir mussten nur noch unsere Bordkarten abholen.

Wir möchten uns nochmals bei Jasmin und Enrique bedanken. Ihr habt diese Reise für uns unvergesslich gemacht. Sie gehört zu den top Highlights unserer Naturreisen. Wir freuen uns schon auf die nächste Reise mit euch.

Denjenigen, die dem Bericht bis hier gefolgt sind, gratuliere ich zu der Ausdauer. Wir wünschen künftigen Naturjunkies, die mit Traveljunkies reisen ebensolche Eindrücke wie wir sie erleben durften.