Elefanten Krüger Nationalpark Safari

Urlaub im Krüger Nationalpark

Nun habe ich zum dritten Mal Südafrika gebucht. Diesmal begleitet mich meine Patentochter, da ich mit ihr die Faszination für dieses Land teilen möchte. Der Flughafen in Dubai ist unser Treffpunkt. Am 30. September ist es soweit und gemeinsam fliegen wir von Dubai nach Johannesburg. Müde erreichen wir die „Moafrika Lodge“, wo wir am nächsten Morgen um 9.00 Uhr vom Viva Safari Shuttle abgeholt und zur „Tremisana Lodge“ (sie befindet sich am Randes des Krueger-National-Parks) gefahren werden. Die Fahrt ist ziemlich lang und wir kommen erst spät nachmittags an. Zum Koffer auspacken ist keine Zeit, denn gleich starten wir zur Nachtsafari. Schnell schnappen wir uns noch eine warme Jacke und schon geht es los.

Büffel Krüger Nationalpark

Am nächsten Morgen heißt es, sehr früh aufstehen, Getränke, dicke Decken und warme Jacken einpacken. Um 05.00 Uhr starten wir im offenen Gelände-Wagen zum Krueger National-Park. Nachdem unsere beiden Begleiter Gewehre und Munition eingesteckt haben, geht es quer durch den Busch, zu Fuß natürlich! Wir sind etwas aufgeregt, haben ja keine Ahnung, was uns erwartet. Büffel queren unseren Weg, Impalas beäugen uns neugierig, im Wasser tummeln sich Nilpferde und Krokodile liegen faul am Ufer. Bogdan macht uns auf die vielen unterschiedlichen Tierspuren aufmerksam und möchte, dass wir sie identifizieren. Die Prüfung haben wir mit Bravour bestanden. Erspäht haben wir allerdings keines dieser Tiere, sind uns aber sicher, SIE haben uns gesehen. Am Flussufer machen wir Rast und genießen die Ruhe, haben aber trotzdem ein Auge auf unsere Umgebung; man weiß ja nie, ob vielleicht doch ein Löwe Appetit auf ein paar frische Happen hat!? Wir erhalten noch eine sehr anschauliche und interessante Biologiestunde, und nach vier Stunden geht es zurück zu unserer Lodge.

Zebra Krüger Nationalpark

Der nächste Morgen beschert uns ein „Sektfrühstück im Busch“. Was uns erwartet, wissen wir nicht und sind dementsprechend aufgeregt. Nachdem der Geländewagen mit geheimnisvollen Kisten beladen wurde, geht es auch schon los. Nach ca. 30 Minuten erreichen wir den Platz. Tisch und Stühle werden aufgebaut, ein Tischtuch ausgebreitet und das Geheimnis der Kisten gelüftet. Sie beinhalten „alles was man für ein üppiges Sekt-Frühstück im Busch benötigt“. Unser Begleiter inspiziert vorher allerdings sehr genau die Gegend, es könnten ja evtl. noch andere Interessenten Gefallen an unserem Picknick finden. Ein ungewöhnliches Erlebnis.

Vogelstrauss Krüger Nationalpark

Gegen Abend verlassen wir die „Tremisana Lodge“ und werden zum „Treehouse Camp“ gebracht, unserer nächsten Etappe. Das Camp ist rundherum stark eingezäunt und mit dicken Gitterstäben versehen (fast schon ein Sicherheitstrakt). Man muss wissen, wir leben hier zusammen mit Leoparden, Affen, Büffeln und verschiedenen anderen Kleintieren „unter einem Dach“. Man kann entweder ein Baumhaus, ein Zelt, eine einfache Hütte, oder ein Stelzenhaus mieten. Ich habe mich, wie auch das letzte Mal, für das Stelzenhaus entschieden, das ca. 50 Meter vom Empfangshaus entfernt ist, denn Abenteuer: JA, aber Held: NEIN.

Affen Krüger Nationalpark

An die unbekannten Geräusche während der Nacht müssen wir uns erst gewöhnen und so lassen wir das Licht im Bad brennen. Die Wände unseres Stelzenhauses bestehen aus Bambusgeflecht, das heißt, wir haben „Klimaanlage“ (nachts sollte man sich also warm anziehen) und ab und an kommt ein kleiner Gast zu besuch.

Echse Krüger Nationalpark

Frühstück und Abendessen wird jeweils im Freien eingenommen; muss aber vom Personal schwer bewacht werden, da die Affen keine Gelegenheit auslassen, sich üppig zu bedienen. Nach dem Frühstück fahren wir mit Dominique in den Krueger National-Park, es soll ein unvergesslicher Tag werden. Einzelne Giraffen haben wir ja schon viele zu sehen bekommen, aber an einer einzigen Stelle gleich zehn davon, das ist gigantisch. Plötzlich, wie aus dem Nichts kommt eine Riesenechse auf uns zu. Wir entdeckten ein faules Löwenmännchen und etwas weiter abseits seinen ebenso faulen Harem.

Giraffe Krüger Nationalpark

Ich kann mich nicht erinnern, jemals Rotwangenhornrabe, Riesentrappen und Strauße in Südafrika gesehen zu haben. Auch viele kleine wunderhübsche und farbenprächtige Vögelchen trällern um uns herum. Ist das schön!

Adler Krüger Nationalpark

Schon auf dem Heimweg, erspähen wir einen Leoparden, der ganz typisch für diese Katzen, malerisch im Baum auf einem Ast liegt. Wir können unsere Augen nicht mehr von diesem wunderschönen Tier wenden und fotografieren, was das Zeug hält. Nach circa 30 Minuten hat er jedoch das „photo-shooting“ satt, springt elegant vom Baum und verschwindet im Dickicht. Das war die Krönung dieses Tages. Unvergesslich.

Leopard Krüger Nationalpark

Vanessa ist unsere Begleiterin für die nächsten zwei Tage und so starten wir zu dritt in weitere Abenteuer. Und wir sollen nicht enttäuscht werden. Eine riesige Elefantenherde mit vielen Neugeborenen quert unseren Weg. Die Winzlinge sind erst einige Tage alt, folgen der Herde aber schon im Laufschritt. Einfach süss.

Aus dem Dickicht kommt gemächlich ein Nashorn mit einem imposanten Horn, ein wahres Prachtexemplar.

Nashorn Krüger Nationalpark

Auf der Weiterfahrt treffen wir auf ein trauriges Szenario: Ein kleiner Elefant hat sich vergangene Nacht mit einem Bein zwischen zwei Baumstämmen verfangen und konnte sich nicht befreien, auch den Alttieren gelang es nicht, ihm zu helfen. Auf der einen Seite die Elefanten, auf der anderen die Löwen. Eingreifen können die Ranger hier nicht mehr und müssen schweren Herzens den kleinen Elefanten erschießen. Sie ersparen ihm einen qualvollen Tod.

Löwe Krüger Nationalpark

Auf jeder Seite unseres Weges liegt ein Löwe mit einem vollgefressenen, prallgefüllten Bauch und können nur noch japsen. Sie liegen so dicht am Wegesrand, dass man sie berühren könnte. Ich habe direkten Blickkontakt mit einem der Löwen und knipse, was das Zeug hält, denn, wann werde ich wieder einem Löwen in freier Natur so nahe sein. Mir läuft ein kleiner Schauder über den Rücken, denn es trennen uns keine zwei Meter. Dem Löwen so nah zu sein, ist schon unglaublich. Es geht weiter und kurz darauf stoßen wir auf ein ganzes Rudel Löwen. Zwei davon bewachen einen Büffelkadaver und der Rest der Familie – so circa zehn Tiere – liegen faul unter einem Baum. Es ist heute wirklich ein erlebnisreicher Tag, denn vor ein paar Tagen haben wir kein einziges Tier gesehen. Es soll noch nicht das Ende der Überraschungen sein, denn wir entdecken heute wieder einen Leoparden. Er ist mit seiner Beute (einer Gazelle) auf eine sehr hoch gelegene Astgabel gesprungen und lässt sich durch uns überhaupt nicht von seinem Mahl ablenken. Diese Tiere sind wunderschön.

Rudel Löwen Krüger Nationalpark

Unser heutiges Programm beschert uns einen Besuch in einer „Auffangstation“; denn auch hier in Afrika gibt es Idioten, die sich Löwen, Leoparden, Aasgeier und andere wilde Tiere, als Haustiere halten. Irgendwann aber merken sie, dass diese letztendlich zu groß, zu stark und auch keine Kuscheltiere mehr sind. Dann heißt es, wohin mit ihnen? Hier werden sie bis zu ihrem Ende bleiben, denn auswildern kann man sie nicht mehr, sie würden kläglich verhungern, oder als leichte Beute für andere Prädatoren fungieren. Man versorgt auch verwundete Tiere, die vielleicht in eine Falle gerate sind, oder andere schwere Verletzungen aufweisen. Der Besuch hat uns sehr nachdenklich und traurig gestimmt.

Wir hängen noch immer unseren Gedanken nach, als wir den nächsten privaten Wildschutzpark erreichen. Hier hat man die Nashörner ihrer „Zierden“ beraubt. Und das aus gutem Grund: Wilderer schrecken auch in den privaten Gebieten nicht davor zurück, Elefanten und Nashörner zu töten, um an ihre Stoßzähne und Hörner zu gelangen. Diese „Trophäen“ werden zu horrenden Preisen verkauft und leider gibt es immer noch Länder, die damit handeln. Es ist eine Schande.

Um den Tieren ein langes Leben zu gewähren, hat man sich zu dieser Maßnahme entschlossen und in manchen Gebieten Afrikas werden die Stoßzähne der Elefanten rosa gefärbt, was sie für den Handel unbrauchbar macht. In diesem Wildschutzpark leben auch drei Geparde (zwei Brüder und eine Schwester). Wunderschöne Tiere, allerdings sind sie momentan sehr apathisch, sie trauern um ihre schwerkranke Schwester (leider wissen die Veterinäre nicht, ob sie überleben wird). Wir dürfen uns den beiden Brüdern nähern und sie streicheln. Ich bin überglücklich, sind das doch meine Lieblingskatzen. Beim Weiterfahren entdecken wir eine frische Schlangenspur, leider können wir sie nirgends sehen. Schade eigentlich.

Leopard Krüger Nationalpark

Unser Aufenthalt neigt sich mit Riesenschritten dem Ende zu und so heißt es heute, Koffer packen. Morgen sind wir wieder in Johannesburg.

Eigentlich wollte sich Vanessa heute Morgen von uns verabschiedet, doch wir warten vergebens. Unterwegs erhalten wir eine SMS mit folgendem Inhalt: „Auf dem Dach meiner Hütte war viel Getöse, ich lief raus um die Affen zu verscheuchen, aber es waren keine Affen… es war ein Leopard.“ Schade, das hätten wir auch gerne erlebt.

weiße Löwen Südafrika

In der Nähe von Johannesburg möchte ich noch ein weiteres privates Wildschutzgebiet besuchen, hier leben weiße Löwen. Die weiße Farbe wird immer an die männlichen Nachkommen vererbt. Die Weibchen hingegen haben die normale Farbe. Diese Tiere haben wahrlich ein königliches Aussehen und sind wunderschön (laut Wikipedia verdanken sie ihre Färbung einer Farbmutation). Zurück in unserer Lodge, genehmigen wir uns ein gepflegtes Abendessen, und sitzen noch eine Weile im Freien, um die letzten Stunden vor der Heimreise zu genießen.

Erfahrungsbericht Krüger Nationalpark

Es waren zehn wundervolle Tage, die meine Patentochter und ich erleben durften, mit Eindrücken, die wir nie vergessen werden. Zum Abschluss noch ein ganz großes Lob an Frau Hornung, die auch diese Reise wieder zu meiner vollsten Zufriedenheit organisierte und uns ein wirkliches „high-light“ bescherte. Meine nächste Reise ist bereits gebucht, aber darüber berichte ich am Ende vom Jahr.

Lieben Gruß Ute