Positano

Reisebericht Süditalien: 8 Tage in „Eataly“

Europa ist einfach wunderschön und es muss tatsächlich nicht immer eine Fernreise sein, wenn man so tolle Länder voller Kultur, traumhafter Natur und leckerem Essen gleich um die Ecke hat. Diesen Herbst hat es mich nach Bella Italia verschlagen und auf meiner Erlebnisreise durch Süditalien mit TruTravels hatte ich DIE perfekte Woche mit allen Highlights zwischen Rom und Sorrent. Nachdem in Deutschland der Sommer bereits vorbei und die Hitze in Italien abgeklungen war, tat es gut, vor dem Winter noch einmal Sonne zu tanken und es sich mit Pizza, Pasta und immer auf der Jagd nach dem besten Tiramisu so richtig gut gehen zu lassen. Da bekanntlich alle Wege nach Rom führen, traf ich dort auf meine internationale Reisegruppe sowie meinen stets gut gelaunten Guide und gemeinsam haben wir zu Fuß die Stadt erkundet. Die spanische Treppe, das Pantheon und der Trevi Brunnen (leider wegen Restaurierungsarbeiten ohne Wasser) standen ganz oben auf unserer Liste. Anschließend stand noch eine Führung im Kolosseum an und der Palatin Hügel bot uns Wahnsinns-Aussichten auf das Forum Romanum unter uns. Einfach nur beeindruckend!

Der Trevibrunnen ohne WasserDer Trevibrunnen ohne Wasser

Das KolosseumDas Kolosseum

Forum RomanumForum Romanum

Am nächsten Tag wartete auch schon das nächste Highlight auf uns: mit dem Zug ging es weiter nach Neapel. Diese total unterschätzte Stadt steht mit ihrer authentischen süditalienischen Atmosphäre im starken Kontrast zum monumentalen, internationalen Rom. Unzählige Hauswände sind mit Portraits von Diego Maradona verziert, der hier wie ein Gott verehrt wird, und über der Stadt thront der mächtige Vesuv. Der perfekte Start, um in „Eataly“ so richtig anzukommen war unsere Food Tour mit Mario – Sonnenbrille, beigefarbener Adidas Tracksuit und rote Sneaker – mit Style und Humor sind wir an die Spezialitäten der italienischen Küche herangeführt worden. Von Antipasti über frittierte Pizza bis hin zu Limoncello und natürlich einem Gelato zum Nachtisch gab es alles, was der Magen begehrte.

Gruppenbild mit Mario Gruppenbild mit Mario

Wandbild von Diego Maradona Wandbild von Diego Maradona

Neuer Tag, neue Entdeckungen: Jetzt war es an der Zeit, das berühmte Pompeji zu erkunden. Die Stadt wurde 79 n. Chr. (ja, Lino, ich hab es mir gemerkt!) vom Ausbruch des Vesuv unter riesigen Mengen Asche begraben und somit ist so einiges von dieser Stadt gut erhalten geblieben. Die Menschen damals hatten keine Ahnung, dass dieser friedliche grüne Berg in Wahrheit ein schlummernder Vulkan war! Es gibt hier auch noch unzählige Leichen, die in der Haltung ihres Todes von der Asche konserviert wurden. Das beschert einem schon ein ausgesprochen bedrückendes Gefühl … Auf jeden Fall ein sehr intensiver und lohnenswerter Ausflug in die Vergangenheit!

PompejiPompeji

Am Nachmittag hatten wir dann noch Zeit, Neapel weiter auf eigene Faust zu erkunden: den Hafen, die Piazza del Plebiscito, den „Schrein“ für Diego Maradona und passend zum Sonnenuntergang ging es mit der Seilbahn zur Burg Sant’Elmo, von wo man einen tollen Panoramablick über die Stadt, das Meer und den Vesuv hat – einfach nur schön!

Sonnenuntergang von der Burg Sant’Elmo Sonnenuntergang von der Burg Sant’Elmo

Vollmond über Neapel Vollmond über Neapel

Und natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, am folgenden Tag selbst den mächtigen Vesuv zu erklimmen. Der Aufstieg war zwar nur kurz, aber steil und das mulmige Gefühl im Bauch, nachdem wir am Vortag die Folgen der Zerstörung dieses mächtigen Vulkans gesehen hatten, hielt den Puls dann doch ein bisschen über Normalniveau. Um die Geschichte rund um den Vesuv noch weiter zu vervollständigen, ging es anschließend nach Herculaneum. Die Stadt wurde ebenfalls beim Vulkanausbruch verschüttet (allerdings von Lava und Schlamm und nicht von Asche), ist aber deutlich kleiner als Pompeji. Damals war der Ort so eine Art Feriendomizil der Reichen und lag malerisch an der Bucht von Neapel. Hier gibt es noch mehr Wandbilder sowie wunderschöne Fresken und die Mosaikböden der örtlichen Therme sind so unglaublich gut erhalten, dass es nur schwer vorstellbar ist, dass sie schon knapp 2000 Jahre alt sind. Das war wirklich eine faszinierende Zeitreise!

Blick in den Krater des Vesuv Blick in den Krater des Vesuv

Wandbild in Herkulaneum Wandbild in Herkulaneum

Dann ging es zu unserer finalen Unterkunft dieser Süditalien Reise: einer Villa in Sorrent direkt am Meer. Wenn nicht noch so viel auf unserer Agenda gestanden hätte, hätte ich hier stundenlang sitzen und auf das Meer und den immer noch sichtbaren Vesuv schauen können!
Der nächste Vormittag erwartete uns aber mit noch atemberaubenderen Ausblicken, denn wir sind auf dem „Pfad der Götter“ entlang der Küste gewandert. An diesem Panorama kann man sich einfach nicht sattsehen! Und am Ende einer Treppe mit über 1000 Stufen, die ich in den nächsten Tagen noch deutlich in meinen Gelenken spüren würde, wartete das malerische Positano auf uns. Bunte Häuser, die sich an den Steilhang schmiegen und ein schwarzer Strand am türkisblauen Meer – traumhaft schön! Das erfrischende und ausgesprochen wohlverdiente Bad an der berühmten Amalfiküste war die Mühe allemal wert. Lasagne und Eiscreme haben die verlorenen Kalorien auch schnell wieder aufgefüllt.

Auf dem Pfad der Götter Auf dem Pfad der Götter

Am letzten Tag meiner Reise durch den Süden Italiens stand noch ein ganz besonderes Highlight an: ein Besuch auf der Insel Capri. Der Tag verlief allerdings ganz anders als geplant, denn nachdem wir bereits 6 Tage lang von der Sonne verwöhnt worden waren, sollte es heute den ganzen Tag durchregnen. Schon auf dem Weg zur Fähre lief das Wasser so hoch über die Straße, dass es unmöglich war, trockene Füße zu behalten. In der Hoffnung, dass sich das Wetter bessern würde, sind wir mit dem Bus nach Anacapri gefahren, mit dem Plan, von dem berühmten Sessellift aus die Aussicht zu genießen. Doch wir hatten kein Glück: Der Lift wurde direkt bei unserer Ankunft aufgrund des Wetters geschlossen und auch im botanischen Garten gab es nichts außer Wassermassen zu sehen. Doch Dank meiner fantastischen Reisegruppe hat das unserer guten Stimmung keinen Abbruch getan. Wir haben uns von Café zu Café gehangelt (schon mal 11 Euro für einen Cappuccino bezahlt???), uns in Passagen untergestellt und die anderen Passanten mit Liedern und Regentanzeinlagen unterhalten. Gerade für meine Mitreisenden aus Kalifornien, wo es angeblich nur dreimal im Jahr regnet, war dieser Tag ein besonderes Erlebnis.

Wolkenverhangenes Capri Wolkenverhangenes Capri

Cappuccino mit Inschrift Capri Auf Capri konnte man nur Kaffee trinken

Der Regen hat den Abschied von diesem wunderschönen Land dann immerhin ein wenig leichter gemacht. Ich blicke zurück auf eine unvergessliche Woche mit tollen Menschen aus der ganzen Welt, die spontan auf der Straße und in öffentlichen Verkehrsmitteln gesungen und getanzt haben, auf gute Gespräche, leckeres Essen und extrem hohe Zahlen auf dem Schrittzähler.
„When the moon hits the sky like a big pizza pie …“

Schild That's Amore