1. Tag: Ísafjörður – Hornstrandir
Heute beginnt dein Abenteuer in einem der abgelegensten Gebiete in Island. Der Treffpunkt ist um 08:00 Uhr im Büro von Borea Adventures in Isafjördur. Hier können noch letzte Fragen geklärt werden. Wenn alles startklar ist, geht es im Hafen von Ísafjörður an Bord des kleinen Passierschiffes Bjarmi. Nun steuert ihr den wilden Teil der Westfjorde an, der seit den 1950er Jahren unbewohnt ist und 1975 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde: Hornstrandir.
Auf der 2-3-stündigen Bootsfahrt umrundet ihr Hornstrandir vom Westen her. Genieße den Blick auf die zerklüftete Küstenlinie und freue dich auf die bevorstehende Zeit in einem wahren Naturparadies. Hier wirst du eher einigen der neugierigen Polarfüchse begegnen als Menschen. Einst waren die Buchten von Hornstrandir bewohnt, während heute nur noch manche der Gebäude als Ferienhaus oder Unterkünfte in den Sommermonaten genutzt werden.
Die Halbinsel Horn kommt in Sicht. Unterhalb der alten Farm von Horn werdet ihr mit eurem Tagesrucksack abgeladen. Nun startet dein unvergessliches Wandererlebnis.
Es geht in Richtung der äußersten Spitze der Halbinsel Horn und zu den Hornbjarg-Vogelklippen. Die Form von Hornbjarg erinnert an eine sich auftürmende Welle. Über 400 Meter fallen diese spektakulären Klippen ins Meer ab. Die höchste Stelle, Kálfatindur, misst sogar 534 Meter. Tausende Vögel sind in den Sommermonaten mit dem Nisten und der Nahrungsbeschaffung beschäftigt. Die Felsen sind v.a. von Trottellummen dicht bewohnt. Der Pfad führt teilweise entlang der Kante und wenn du schwindelfrei bist, genießt du atemberaubende Blicke in die Tiefe. Unfassbar, dass sich die Menschen in diesen schwindelerregenden Höhen abseilten, um Vogeleier als Nahrung für die langen Wintermonate zu sammeln.
Der Berg Miðfell wird überquert. Jeder Schweißtropfen lohnt sich, denn die Ausblicke auf diese dramatische Landschaft sind wieder einfach nur WOW. Es ist eine raue und archaische Schönheit. Tatsächlich kann es in Island vorkommen, die unbändige Kraft der Natur deutlich zu spüren. Hornstrandir ist sicherlich einer der Orte, an dem das Gefühl von Ehrfurcht aufkommt.
Im Tal Miðdalur führt euer Weg am See Miðdalsvatn vorbei. Auch hier tummeln sich die Vögel zu Hunderten. Singschwäne und Dreizehenmöwen bevölkern die Wasseroberfläche und die Geräuschkulisse bestätigt die Beliebtheit dieses Süßwassersees.
Am Bergrücken des Múli entlang geht es wieder zur Westseite der Halbinsel Horn und am Ufer entlang bis zu eurem Campingplatz an der Bucht Hornvík.
Flussüberquerungen sind höchstens in knietiefem Wasser und auf sandigem Flussbett zu bewerkstelligen. Mit Neoprensocken oder leichten Wasserschuhen gelingt der Gang durch das kalte Wasser am besten.
Im komfortablen Zeltcamp wartet das wohlverdiente Abendessen im großen Gemeinschaftszelt auf dich. Während die Ausrüstung trocknet, könnt ihr bei einer Tasse Tee gemütlich zusammensitzen.
Nach einer Trekkingtour an der frischesten Luft, die man sich vorstellen kann und nach derart fantastischen Eindrücken ist das bequeme Nachtlager im Zelt eine weitere Wohltat. Góða nótt – gute Nacht!
Möglicherweise hält dich noch der Schein der Mitternachtssonne vom Schlafen ab, denn die ohnehin herrliche Umgebung wird zusätzlich in ein besonderes Licht getaucht und erzeugt eine einzigartige Atmosphäre…
Distanz: ca. 12 km
Unterkunft: Übernachtung im komfortablen Zeltcamp (oder ähnliche Unterkunft)
Mahlzeiten: Lunchpaket, Abendessen
2. Tag: Hornstrandir – Ísafjörður
Schäle dich am Morgen aus deinem warmen Schlafsack und genieße sogleich den Anblick der überwältigenden Naturkulisse.
Heute Morgen kannst du es ruhig angehen lassen und die Szenerie noch einmal auf dich einwirken lassen. Menschenmassen, Straßen und Hektik sind in weite Ferne gerückt. Stattdessen existiert hier nur pure Natur bestehend aus klarer Luft, Gestein, Wasser, Wiesen, Vögeln und den freundlichen Polarfüchsen – es bleibt unklar, wer hier eigentlich wen beobachtet…
Ein kräftigendes Frühstück ist die optimale Grundlage für die bevorstehende Tour. Dann heißt es Abschied nehmen von der liebgewonnenen Bucht Hornvík. Schultere den Rucksack mit deinen Habseligkeiten und los geht es in südwestlicher Richtung.
Die Überquerung des Passes Hafnarskarð steht an. Größtenteils auf einem Pfad geht es hinauf auf 500 Meter, wo auch im Hochsommer immer etwas Schnee liegt. Oben angekommen, genießt du Ausblicke in alle Richtungen. Bei guter Sicht kannst du den Endpunkt der Wanderung weit unten im Fjord Veiðileysufjörður erkennen.
Der Abstieg ist steil, aber der Guide führt euch sicher bis zur Stelle, wo ihr gegen 17 bis 18 Uhr mit dem Boot abgeholt werdet. Die Überfahrt zurück nach Isafjördur dauert etwa eine Stunde. Nach der Ankunft endet diese Tour.
Es ist erstaunlich, wie viele unvergessliche Erlebnisse du in dieser kurzen Zeit gesammelt hast. Der Lohn für jede Anstrengung ist also garantiert groß und nicht nur ausgesprochene Islandfans kommen voll auf ihre Kosten.
Wenn du noch im faszinierenden Norden Skandinaviens verweilen möchtest, helfen wir dir gerne bei der Suche nach Unterkünften oder weiteren Touren. Es lohnt sich!
Distanz: ca. 11 km
Mahlzeiten: Frühstück, Lunchpaket
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