1. Tag: Longyearbyen
Nach Ihrer Ankunft in Longyearbyen, der Hauptstadt (genauer gesagt, der Verwaltungssitz) von Spitzbergen, können Sie einen Rundgang durch die Siedlung unternehmen und das Svalbard Museum besuchen. Hier finden Sie interessante Informationen und Ausstellungsstücke zur Geschichte von Spitzbergen, sowie dem Bergbau und den spannendsten Polar-Expeditionen.
Am sogenannten Floating Pier können Sie ab 16:00 Uhr an Bord Ihres schwimmenden Zuhauses für die nächsten elf Tage kommen. Sie erhalten eine umfassende Sicherheitsunterweisung von der Crew und genießen anschließend ein köstliches erstes Drei-Gänge-Abendessen an Bord. Mit dem Ablegen beginnt Ihr aufregendes Segelabenteuer. Zunächst nehmen Sie Kurs auf Trygghamna, wo Sie ankern werden. Trygghamna leitet sich vom ursprünglichen niederländischen Namen „Behouden Haven“ („Sicherer Hafen“) ab und zielt damit auf seine geschützten und sicheren Ankermöglichkeiten ab.
Aktivitäten: Flughafentransfer nach Longyearbyen, Einschiffung, Gepäckabfertigung, Trygghamna
Mahlzeiten: Abendessen
2. Tag: Seevogelfelsen Alkhornet
Am heutigen Tag werden Sie in Trygghamna an Land gehen. Hier sind die ältesten Spuren menschlicher Aktivitäten auf Spitzbergen zu finden. Im 17. Jahrhundert haben Walfänger oft diese Bucht besucht, um das Tran aus dem Fettgewebe des Grönlandwals zu kochen. Nachdem die Westeuropäer abgewandert waren, übernahmen die russischen Pomoren dieses Gebiet. Sie konzentrierten sich hauptsächlich auf die Jagd von Walrossprodukten und Häute. Bis heute sind noch die Überreste ihrer Jagdstation aus dem 18. Jahrhundert zu sehen.
Sie wandern von Trygghamna nach Alkhornet, einer großen 428 Meter hohen Seevogelklippe. Halten Sie Ausschau nach den zahlreichen unterschiedlichen Vogelarten und ihren Brutplätzen. Mit etwas Glück erwischen Sie den arktischen Fuchs bei der Jagd nach Vögeln unterhalb der steilen Klippen. Auch grasende Rentiere auf der üppigen Vegetation gehören hier zum Landschaftsbild dazu. Nicht nur Polarfüchse und Rentiere können hier beobachtet werden – mit viel Glück auch möglicherweise Eisbären.
Nachdem alle wieder an Bord sind und wenn die Wetterbedingungen bzw. der Wind es zulässt, segeln Sie weiter Richtung Forlandsundet.
Diese beeindruckende Meerenge liegt zwischen der Hauptinsel Spitzbergen und der Insel Prins Karls Forland.
In der Bucht Grimaldibukta wird ein Ankerplatz für die Nacht gesucht. Hoffentlich ist es möglich in Murraypynten an Land gehen zu können, um die Walrosse aus nächster Nähe zu bestaunen. Von den Hügeln aus haben Sie einen traumhaften Panoramablick auf die schroffe Berg- und Gletscherlandschaft Spitzbergens. Die flache Landschaft am Fuße des Berges ist ideal für einen Spaziergang.
Aktivitäten: Landgänge mit Besuch von Walfangstation aus dem 17. Jahrhundert und Alkhornet, Vortrag
Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks mit Kaffee und Tee
3. Tag: Vogelfelsen Fuglehuken & das Juwel Magdalenefjord
Heute segeln Sie nach Fuglefjorden mit wunderschönen Ausblicken auf Svitjodbreen und Birgerbukta, die bekannt sind für ihre Brutplätze der großen Raubmöwe. Eisbärensichtungen sind in diesem Gebiet keine Seltenheit, also seien Sie wachsam. In Birgerbukta finden Sie Tranöfen der Basken, uralte Relikte einer vergangenen Walfangepoche. Der Kapitän wird versuchen die kleine Insel Ytre Norskøya anzusteuern. Dieser Ort diente einst den holländischen Walfängern viele Jahre als Aussichtsplatz. Folgen Sie dem alten Pfad vorbei an exzellenten Vogelklippen hinauf auf den kleinen Gipfel und wer weiß, was Sie von dort oben alles sichten werden. Ein sensationeller Panoramablick ist Ihnen auf alle Fälle gewiss. Neben weiteren Relikten aus dem 17. Jahrhundert können Sie an den Ufern der Insel auch hervorragend Schmarotzerraubmöwen und Eiderenten beobachten, die zwischen den Gräbern von 200 niederländischen Walfängern brüten.
Aktivitäten: Landgänge mit Besuch von Birgerbukta und Ytre Norskøya Smeerenburg, Zodiac-Fahrt, Vortrag
Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks mit Kaffee und Tee
4. Tag: AmsterdamØya / Smeerenburg – Sallyhamna
Es geht weiter Richtung Norden – unterwegs kommt ihr an der die Insel AmsterdamØya vorbei, auf der man einen guten Einblick in den Walfang des 17. Jahrhunderts erhält. Smeerenburg war eine ehemalige Siedlung niederländischer Walfänger, die zwischen 1617 und 1646 zum Zentrum des niederländischen Walfangs wurde. Die Siedlung umfasste Lagerhäuser, Häuser und eine Schmiede. In hufeisenförmigen Tränenöfen wurde Tran aus dem Fettgewebe der getöteten Wale, u.a. für Seife und als Brennstoff für Lampen, gewonnen. Heute davon nicht mehr viel zu finden. Hier und da finden sich noch Reste von Tränenöfen, Gräbern und Häusern. Nach dem Landgang erhalten Sie einen ausführlichen Vortrag über den Walfang in Smeerenburg, während Sie Kurs auf Sallyhamna nehmen. In diesem flachen Gebiet werden häufig Eisbären gesichtet. Halten Sie also Ihr Fernglas bereit!
Aktivitäten: Landgang, Tierbeobachtungen, Vortrag
Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks mit Kaffee und Tee
5. Tag: Der “Zeeuwsche Uitkijck” und “Spitze Berge”
Heute ist ein Spaziergang in der Nähe von Ytre NorkskØya geplant. Hoffentlich ist es möglich, am sogenannten „Zeeuwsche Uitkijck“ an Land zu gehen. Auch hier sind spannende Zeitzeugen aus einer längst vergangenen Epoche zu finden: eine 1617 von Walfänger aus Zeeuwse gebaute Trankocherei. Am höchsten Punkt der Insel konnten sie gut Ausschau nach Walen hakten. Sie folgen der historischen Route zum 150 Meter hohen Gipfel der Insel, dem Utkiken. Auf der Insel befinden sich auch Reste von Gräbern niederländischer Walfänger, die im gefrorenen Untergrund sehr gut erhalten sind.
Die Segel sind gesetzt und Sie gleiten weiter Richtung Süden. Auf dem Weg nach Virgohamna können Sie deutlich sehen, warum Willem Barents den Namen Spitzbergen für das Land wählte, das er entdeckt hatte. Die steilen Berge mit ihren scharfkantigen Gipfeln in dieser Gegend sind die auffälligsten von Spitzbergen!
Ihr heutiges Ziel ist eine kleine Bucht an der Nordküste der Däneninsel Virgohamna, wo sich die Harlinger Trankocherei befindet. Da auf Smeerenburg für Händler aus Stavoren und Harlingen kein Platz mehr für Tranöfen war, wichen sie 1636 auf die benachbarten Däneninsel aus. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt die Walpopulation bereits deutlich rückläufig. Nach bereits zehn Jahren stellte die Harlinger Trankocherei ihre Aktivitäten schließlich ein. Die Überreste der Tränenöfen, der dazugehörigen Gebäude und einiger Gräber aus der Walfangzeit sind noch heute zu finden.
Aktivitäten: Landgang mit Tierbeobachtungen und Besuch von Virgohamna, Vortrag
Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks mit Kaffee und Tee
6. Tag: Die Gletscher des Kongs- und des Krossfjords (Andoyane)
Am Morgen legen Sie ab und fahren zum atemberaubenden Kongs- und Krossfjorden, wo Sie bereits von der gigantischen hochaufragenden Front des Gletschers vom 14. Juli erwartet werden. Auf den zerbrochenen Eisschollen können Sie häufig Bartrobben beobachten und in der Nähe brüten Trottellummen, Dreizehenmöwen und Papageientaucher. Die Winterlandschaft mit spektakulären, schneebedeckten Gipfeln ist hier besonders eindrucksvoll.
Wenn möglich wird ein Landgang auf der Halbinsel BlomstrandhalvØya organisiert, wo Sie bei Ny London die Überreste einer Marmormine sehen können. Von diesem Ort aus haben Sie auch einen schönen Blick auf den Tre Kroner, die drei charakteristischen Berggipfel, die durch ihre Eiskappen regelrecht leuchten.
Eine Alternative bei schlechten Wetterbedingungen ist ein Besuch der ehemaligen Bergbaustadt Ny Alesund. Ny Alesund ist die nördlichste Siedlung der Welt und heute ein renommiertes Polarforschungszentrum.
Die besondere Bindung der Niederlande mit Spitzbergen wird hier vom arktischen Zentrum der Universität Groningen in Ehre gehalten. Eine Reihe von Gebäuden wird als Polarstation genutzt, in der Nonnengänse und der Klimawandel erforscht werden. In Ny Ålesund befinden sich Forschungsstationen aus der ganzen Welt, sowie der berühmte Anker-Mast des lenkbaren Luftschiffes Norge. Mit diesem glückte 1926 Amundsen, Nobile und Ellsworth der erste Flug über den Nordpol nach Nome in Alaska. Es war die erste erfolgreiche und eindeutig belegte Nordpolfahrt der Geschichte.
Aktivitäten: Tierbeobachtungen & Landgang, Vortrag
Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks mit Kaffee und Tee
7.-8. Tag: Richtung der Geisterstadt im sowjetischen Stil: Barentsburg
Es geht zurück nach Süden Richtung Isfjord. Auf unserem Weg legen Sie gegebenenfalls einen Zwischenstopp in der geschützten Bucht des St. Johns Fjords ein. Abhängig von der Möglichkeit, einen Platz im Hafen von Barentsburg zu reservieren, segeln Sie danach in Richtung der russischen Bergbausiedlung.
Barentsburg wurde 1924, als es noch eine niederländische Bergbausiedlung war, von der Nederlandsche Spitsbergen Compagnie nach dem Entdecker Spitzbergens benannt: Willem Barents. Im Jahr 1926 wurde der Ort von den Russen übernommen und entwickelte sich zu einem Bergbaudorf mit mehr als 1.000 Einwohnern. Heute leben hier noch rund 400 Menschen hauptsächlich russischer oder ukrainischer Abstammung. Da die Mine schon lange nicht mehr rentabel ist, konzentrieren sie sich zunehmend auf den Tourismus.
Am Abend können Sie auf eigene Faust, zusammen mit einem Teil der Crew der Noorderlicht, in einer der Gastwirtschaften die lokal gebrauten Biere und andere russische Köstlichkeiten genießen.
Aktivitäten: Landgang, Vortrag
Mahlzeiten: 2x Frühstück, 2x Mittagessen, 2x Abendessen, Snacks mit Kaffee und Tee
9. Tag: Niederländische Steinkohlemine Rijpsburg
Am Morgen machen Sie einen kurzen Spaziergang durch Barentsburg, wo der Expeditionsleiter Ihnen die Sehenswürdigkeiten des Bergbaudorfes zeigt. Vom Kai aus steigen Sie circa 140 Holzstufen hinauf, bevor Sie zur Hauptstraße gelangen. Die Sowjetzeit hat deutliche Spuren hinterlassen. Im Zentrum des Dorfes befinden sich eine lebensgroße Büste Lenins, Tafeln mit Bildern von Arbeitern und modernistische Sowjetgebäude, ebenso wie die nördlichste Bierbrauerei der Welt und das Pomor-Museum.
Wenn das Wetter es erlaubt, werden die Segel gesetzt und es geht anschließend nach Borebukta. Sie werden versuchen, so nah wie möglich an das nordwestliche Ende heranzukommen, um einen Blick auf die steile Gletscherfront des Borebreen zu werfen. Dann geht es weiter zur Westseite der Bucht, wo Sie in der Nähe des Gletschers Nansenbreen für die Nacht ankern werden..
Aktivitäten: Landgang, Vortrag
Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks mit Kaffee und Tee
10. Tag: Unter Segeln zurück nach Longyearbyen
Ihr heutiges erstes Ziel ist es, am Kap Bohemanflya an Land zu gehen. Auch hier ist wieder ein Stück niederländische Geschichte zu finden: die Mine in Rijpsburg. Diese wurde 1920 von den Niederländern um Hütten für den Kohlebergbau erweitert. Da die Küstengewässer hier sehr flach sind, stellten sie jedoch fest, dass der Transport der Kohle sehr schwierig war. Im Jahr 1921 wurde daher beschlossen, die Aktivitäten nach Barentsburg zu verlagern. Sie besuchen eine alte Hütte aus dem Jahr 1900 und die Fundamente der abgerissenen Hütten, sowie ein Denkmal für Königin Wilhelmina von 1920 in Form einer großen Steinpyramide.
Wenn das Wetter es zulässt, werden Sie den Rest des Tages damit verbringen, zurück nach Longyearbyen zu segeln. Nach Ihrer Ankunft können Sie Ihre Freizeit nach Lust und Laune gestalten, um beispielsweise die letzten Souvenirs zu kaufen, oder machen Sie einfach einen Spaziergang, um alle Eindrücke der Woche zu verarbeiten. Gegen Abend werden Sie wieder an Bord erwartet, wo die Crew eine letzte Überraschung für Sie bereithält. Den Rest des Abends können Sie mit der Crew und Ihren Mitreisenden genießen.
Aktivitäten: Landgang Kap Bohemanflya, Vortrag
Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks mit Kaffee und Tee
11. Tag: Longyearbyen
Heute heißt es leider Abschied nehmen von der wundervollen Arktis. Nach einem leckeren und reichhaltigen Frühstück gehen Sie bis spätestens 09:00 Uhr von Bord.
Aktivitäten: Ausschiffung, Transfer vom Hafen zum Flughafen, Gepäckabfertigung
Mahlzeiten: Frühstück
Beschreibung der SV Noorderlicht
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